Auftraggeberin: privat
Planung und Ausführung: 2022 — 2023
Architektur und Bauleitung: ARGE Züst Ringli und Seraina Merz Architektur
Kostenplanung: Meili Partner GmbH
Fotografie: Züst Ringli
Das Einfamilienhaus wurde in den 30er Jahren erbaut und in den 90er Jahren durch einen Anbau ergänzt.
Die Aufgabe bestand darin, das Einfamilienhaus energetisch zu sanieren und in diesem Zusammenhang den Estrich als zusätzliches Zimmer auszubauen. Die Gebäudehülle wurde komplett neu wärmegedämmt, das Hauptdach neu eingedeckt.
Das Haus wurde bereits in den 90er Jahren mit einem gartenseitigen Anbau und Wintergarten erweitert. Das Ziel war es, dem Gebäude einen komplett neuen, zeitgemässen Ausdruck zu verleihen, wobei die Zweiteiligkeit (Haupthaus und Anbau) ablesbar bleiben sollte. Während die Fassade des Haupthauses mit einer mineralischen Aussenwärmedämmung isoliert und verputz wurde, setzt sich der Anbau durch die hinterlüftete Holzfassade klar vom Haupthaus ab. Auch farblich wurde das Gebäude bewusst zwei-geteilt. So wurde der Hauptbau in Anlehnung an die Farbgebung der umliegenden Häuser einem zurückhaltenden „crème“ gestrichen, während der Anbau in einem „schlammgrün“ und einem kräftigem „schwedenrot“ gehalten wurde. Durch die aussen angeschlagenen Fenster des Haupthauses werden im Innern die übertiefen Fensterleibungen zu neuen Aufenthaltsorten. Ausserdem lässt diese Massnahme die geringen Fensteröffnungen, welche unverändert blieben, grösser erscheinen. Sie verleiht dem Gebäude neu eine gewisse Eleganz.
Das gesamte Hauptdachach wurde bis auf die Sparren rückgebaut und anschliessend die Statik des Dachstuhls angepasst. Auf die Sparrenlage wurde das Dach neu gedämmt und eingedeckt. Das Giebeldach des Anbaus wurde komplett rückgebaut und neu als begehbares Flachdach (Dachterrasse) konzipiert. Zwei futuristisch anmutende neue Gauben belichten den neu gewonnen Dachraum und verleihen diesem eine gewisse Grosszügigkeit. Über die westliche Gaube gelangt man auf die neue Dachterrasse.
Bei der Materialwahl spielte die Ökologie eine massgebende Rolle. So wurde beim Haupthaus ein diffusionsoffenes mineralisches, biozidfreies Evo-Verputzsystem gewählt. Die hinterlüftete Holzfassade wurde mit lösungsmittelfreien, diffusionsoffenen Schlammfarben auf Wasserbasis gestrichen.
Der Umbau fand in bewohnten Zustand statt.